Leitbild
Der Kern des Leitbildes sind die übergreifenden Ziele und die pädagogische Haltung. Die Schwerpunktsetzung und die Herangehensweisen ändern sich mit der gesellschaftlich-politischen Situation, in der wir tätig werden.
Die AGFP in aller Kürze
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Grundlage der Arbeit der AGFP sind die Menschenrechte. Es gilt: alle Menschen sind gleichwertig. Der Diversität der Menschen gerecht zu werden, ist unser Anspruch und eine bleibende Herausforderung.
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In der AGFP arbeitet ein kleines Team professionell für gewaltfreies Miteinander, faire Konfliktaustragung, Toleranz und Solidarität. Frieden verstehen wir als innergesellschaftliches und globales Ziel, beziehen aber auch die zwischenmenschlichen Ebenen ein.
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Die AGFP folgt der Überzeugung, dass Menschen jeden Alters lernen können, zu einer friedlicheren Welt beizutragen. Dieses Lernen heißt: das Lebensumfeld verantwortlich und verändernd mitgestalten zu können und Erfahrungen zu sammeln, dass sich Konflikte auch ohne Sieg und Niederlage regeln lassen.
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Die AGFP führt seit 1974 Projekte durch, die ihre Grundthemen Frieden, Gewaltminderung und Konfliktbearbeitung sowie Menschenwürde aufgreifen. Gemeinsam ist den Projekten ein pädagogisches Grundverständnis, das Bildung als wechselseitigen Prozess zwischen Zielgruppen und Pädagogen*innen sieht. Dazu werden Hintergründe und Zusammenhänge transparent gemacht.
Die Aufgabe der AGFP: Friedenspädagogische Angebote
Frieden fördern, Menschenrechte wahren, das kann man, das muss man lernen. Die AGFP will dieses Lernen anregen und unterstützen. Die AGFP macht dazu Angebote für die Bildungsarbeit und führt Projekte durch. Projekte, die Friedensthemen attraktiv präsentieren und in die Öffentlichkeit tragen.
Die Kernthemen bleiben gleich: Frieden, Gewaltfreiheit, Konfliktbearbeitung, Menschenrechte.
Die Zielgruppen wechseln. Je nach Angebot oder Projekt wenden wir uns an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Fachkräfte jeglichen Geschlechts, jeglicher Herkunft, jedweder Orientierung.Wir versuchen, uns der Unterschiedlichkeit und der vielfältigen Perspektiven der Menschen, mit denen wir arbeiten, bewusst zu sein und dies in der Konzeptionierung und Durchführung unserer Angebote zu berücksichtigen.
Die Methoden ändern sich mit der Zeit. Oft nutzt die AGFP Methoden der kulturellen Bildung, zum Beispiel Ausstellungen, Graffiti, Musik und Filmarbeit.
Das Thema Frieden: immer aktuell
Konstantes Anliegen der AGFP ist es, dass die Gewalt in den Beziehungen der Menschen abnimmt. Die Projekte knüpfen dabei an die gerade aktuellen Probleme und Fragestellungen an. Aber sie gehen jenseits von Tagesaktualitäten den grundsätzlichen Fragen nach und lenken die Aufmerksamkeit auf Hintergründe und auf potenzielle Veränderungsmöglichkeiten.
Bildungsarbeit
Unsere Bildungsarbeit soll genauso lebendig und positiv sein wie der Frieden, den wir meinen. Die Projekte der AGFP bieten deshalb Erlebnisse und Herausforderungen. Jugendliche werden nicht zum Zuhören aufgefordert, sondern zum Mitmachen, Übungen und Spiele zum sozialen Lernen kommen oft zum Einsatz, zum Beispiel bei der Konfliktbearbeitung. Im gemeinsamen Arbeiten entwickeln sich Meinungen, es entstehen neue Sichtweisen und Perspektiven. Zugleich soll das gemeinsame Arbeiten selbst friedenspädagogische Werte erfahrbar machen.
Will friedenspädagogische Bildungs- und Erziehungsarbeit glaubwürdig und wirksam sein, muss sie diese Erfahrungen, das heißt die Lebens- und Erlebniswelt der Zielgruppe einbeziehen.
In Einrichtungen der Jugendarbeit oder in Schulklassen wird gemeinsam mit den Pädagog*innen und den Kindern oder Jugendlichen der Umgang mit Konflikten oder Mobbing reflektiert, gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen werden sichtbar gemacht.
Den pädagogischen Zeigefinger also sucht man bei den Projekten der AGFP vergebens. Stattdessen wird nachvollziehbar und erlebbar, dass und warum Verzicht auf Gewalt oder zumindest Gewaltminderung allemal der bessere Weg ist. Die Entscheidung, ob man der Argumentation folgt und ob man Konsequenzen zieht, bleibt frei - die AGFP bietet Informationen und Anregungen, ermöglicht andere Perspektiven - nicht mehr und nicht weniger.
Frieden braucht Beteiligung
Frieden kann nicht verordnet werden, sondern muss immer wieder ausgehandelt werden. Gleichberechtigung und Demokratie sind deshalb elementare Prinzipien von Friedenserziehung. Das hat Folgen für die jugendlichen und erwachsenen Partner in Angeboten und Projekten der AGFP. Sie finden immer Spiel-Räume für Mitgestaltung und Mitbestimmung.
Partizipation wird als wichtige Querschnittsaufgabe in allen Arbeitsbereichen der AGFP gesehen und umgesetzt.
Friedenspädagogik braucht Vernetzung
Es ist eine Selbstverständlichkeit: Zur Arbeit für Frieden gehört die Zusammenarbeit. Die AGFP unterstützt daher seit langem den Aufbau von unterschiedlichen Netzwerken und die nachhaltige Zusammenarbeit in den Netzwerken. Sie sucht die Kooperation mit anderen Einrichtungen.
An der Schnittstelle zwischen Friedenswissenschaft und Vermittlungsarbeit, zwischen pädagogischer Konzeption und praktischer Projektarbeit plant und organisiert die AGFP ihre Einbindung in ganz unterschiedliche Netzwerke: Sie kooperiert mit Einrichtungen und Trägern der Kinder- und Jugendarbeit und hält die Verbindung zu Friedensforschung, zu Pädagogik und wissenschaftlichen Einrichtungen im Feld von Jugendarbeit, Sozialpsychologie und Forschung zu Rechtsextremismus. Aktiv unterstützt die AGFP damit den Dialog zwischen den Fachrichtungen und zwischen Theorie und Praxis.
Frieden braucht Kompetenz
Im Team der AGFP arbeiten hauptamtliche Fachkräfte. Wir legen Wert auf Professionalität. Die Arbeit erfordert ein breites Spektrum an Erfahrungen, Fähigkeiten und Wissen.
Da sich das gesellschaftliche Umfeld unserer Zielgruppen im Laufe der Zeit ändert, müssen auch die Kompetenzen für die praktische Bildungsarbeit immer wieder mit den neuen Herausforderungen abgeglichen werden. Laufende selbstkritische Reflexion ist daher ein selbstverständlicher Standard der Arbeit in der AGFP.
In der politischen Bildungsarbeit arbeitet die AGFP viel mit jungen Ehrenamtlichen zusammen, die Fachwissen aus ihren Studien und Ausbildungen mitbringen, zum Beispiel mit den Pastinaken. Die vorbereitende und nachbereitende Reflexion von Bildungseinsätzen prägt die Zusammenarbeit von Team und Ehrenamtlichen und ist für alle beteiligten Pädagog*innen wertvoll. Sie ist ein Faktor für die Qualität der Bildungseinsätze.