Partizipation
Zuerst: Partizipation ist keine Methode, kein Angebot und kein Mittel zum Zweck. Die Partizipation ist ein Recht von Kindern und Jugendlichen. Deshalb ist deren Förderung eine wichtige Querschnittsaufgabe.
Kinder und Jugendliche formulieren ihre Anliegen und Interessen und suchen - mit oder ohne Unterstützung von Erwachsenen - Wege, die gewünschten Veränderungen in ihrer Lebenswelt zu bewirken. Sie müssen sich mit den Argumenten auseinandersetzen, die ihren Forderungen entgegengehalten werden. In den notwendigen Aushandlungsprozessen werden Perspektivwechsel und die Beschreibung von Interessen und Bedürfnissen gefordert. Konstruktive Konfliktbearbeitung wird angewendet.
Wenn Kinder und Jugendliche mit ihren Wünschen nach Beteiligung ernst genommen werden, können sie die Erfahrung mitnehmen, dass es sich gelohnt hat, sich zu engagieren und für etwas zu streiten. Für die Friedensfähigkeit und das Demokratieverständnis einer Gesellschaft ist das eine nicht zu unterschätzende Bewusstseinsbildung.
Partizipation in der Friedenspädagogik
Wie lassen sich dich Möglichkeiten zur Kinder- und Jugendbeteiligung - in der Schule, im Jugendzentrum, im Stadtbezirk oder in der ganzen Stadt fördern? Welche Strukturen können geschaffen werden? Welche Akteure und Netzwerke werden benötigt und mit welcher Haltung und welchen Zielen werden sie aktiv?
Die Formate zur Partizipation sollen einladend, ermutigend und leicht zugänglich sein. Kinder und Jugendliche dürfen selbst entscheiden, welche Anliegen sie vorbringen. Kinder- und Jugendbeteiligung bedarf einer strukturellen Verankerung um Beteiligung zu ermöglichen und die Ermöglichung den Erfolg der Anliegen zu fördern.
Wir unterstützen Teams der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Schulen sowie Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule. Hierzu bieten wir Fachberatung, Fortbildung, Moderation und Projektbeteiligung bei der Entwicklung und Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung an.
Beteiligung von Kinder- und Jugendlichen fördern
Netzwerk Jugendbeteiligung im Stadtbezirk 16
Light at Skatenight – Hier wurde das Anliegen einer dauerhaften Beleuchtung für den Skatepark im Gefilde (zwischen Neu- und Waldperlach)mit einer Installation im öffentlichen Raum und durch eine Online-Petition unterstützt. Mit Hilfe des Technischen Hilfswerks konnten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen, wie die Nutzung der Skateanlage bei Dunkelheit möglich wäre. Die Veranstaltung und die zahlreichen Teilnehmer_innen sorgten für Aufmerksamkeit beim Stadtrat. Zum ersten Mal wird es in München ein Pilotprojekt zur Beleuchtung von Skateanlagen geben: Bis Herbst 2018 wird im Gefilde Flutlicht installiert.
Das Netzwerk Jugendbeteiligung im Stadtbezirk 16 wird von der Freitzeitstätte Come In (KJR), dem BildungsLokal Neuperlach (RBS) und der Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik unterhalten und arbeitet eng mit den jungen Erwachsenen von Young City Movement zusammen. Das Projekt wurde 2017 mit dem 1. Platz des Münchner Schulwettbewerbs zur Stadtentwicklung ausgezeichnet.
Kinder- und Jugendbeteiligung ist eine kommunale Herausforderung. Mitarbeiter_innen aus den verschiedenen Referaten der Münchner Stadtverwaltung und der Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit haben sich in der AG Partizipation vernetzt. Mit einem Stadtratsbeschluss in 2012 hat die AG einen offiziellen Auftrag erhalten: „Die bestehende referats- und trägerübergreifende 'AG Partizipation' wird zu einem lokalen Netzwerk für Kinder- und Jugendpartizipation kontinuierlich weiter entwickelt.“
Vorderstes Ziel der AG ist den Ausbau und die Weiterentwicklung der Strukturen für Kinder- und Jugendpartizipation in der Münchner Stadtgesellschaft zu fördern. Dies beinhaltet eine Verankerung von Kinder- und Jugendpartizipation als integriertes Tätigkeitsfeld und Querschnittsaufgabe in Stadtgesellschaft, Politik, Stadtverwaltung und pädagogischer Praxis.
Konkret treibt die AG Partizipation die Erstellung eines Rahmenkonzepts mit Handlungskonzepten für die Kinder- und Jugendpartizipation in München voran. Mehr...
Arbeitsgruppe Partizipation
Partizipation ist Mitentscheidung über das eigene Leben und die Gestaltung der Gemeinschaft. Positive Lebensbedingungen für Kinder können nur mit ihrer Beteiligung realisiert werden. Daher sollen Kinder und Jugendliche – vor allem auf kommunaler Ebene – an allen sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden. Ziel des Arbeitskreises Kinder- und Jugendbeteiligung ist die methodische Weiterentwicklung altersgemäßer Beteiligungsformen und die Verankerung von Kinderbeteiligung in den politisch-administrativen Strukturen der Stadt München.
Einmal im Jahr gibt es einen Fachtag „Runder Tisch Partizipation“ in München. Im Frühjahr und Herbst findet jeweils ein Kinder- und Jugendforum im Rathaus statt. Im Vorfeld wird zur Vorbereitung ein Programm für Münchner Schulklassen angeboten. Mehr...